TEESALON IM KÖNIGLICHEN SCHLOß

1825 wurde im königlichen Schloß Berlin mit dem Ausbau einer Wohnung für den Kronprinzen Friedrich Wilhelm das Große Zimmer errichtet, genannt "Teesalon". Das Zimmer mit annähernd quatratischer Form entwarf Schinkel anhand einer Skizze des Kronprinzen. Der großen Raumhöhe suchte Schinkel durch horizontale Gliederung zu begegnen. Ringsum wurde ein hohes Paneel geführt, über dem reiche plastische Figuren auf gestreckten Wandbrüstungen und zehn runde Bilder aufgereiht waren.

Die Gemälde enthielten Darstellungen aus dem Kreis der griechischen Mythologie, die Wandfiguren stellten eine Reihe gepriesener Persönlichkeiten dar, "von denen (...) die Iphigenia am Opferaltar und Odysseus als besonders gelungen namhaft zu machen" sind (Waagen). In dem ursprünglichen Zustand gab es ein großes vergoldetes Rundsofa, frei vor der Rückwand den Fenstern gegenüber. Es ist nach dem Vorbild einer antiken Steinbank gestaltet. Als Deckenschmuck diente ein gemaltes, antikes Velarium.

Die locker aufgestellten Gegenstände auf der Wandbrüstung und der Steinbank sowie die als Hintergrundfüllung des Raumes verwanden grünen Gewächse erweckten einen aufgelockerten Eindruck. Waagen spricht von einer "sehr malerischen und behaglichen Wirkung."

Yufen Tsai

Literatur
1 Teesalon im Schloß Berlin, Aquarell eines unbekannten Künstlers