SPREEUFER BEI STRALAU, 1817
Das Bild, gemalt für den preußischen General Scharnhorst, zeigt die abendliche Heimkehr einer Gesellschaft von einem Ausflug. Die Motive und Personen im Vordergrund mit ihren silhouettenhaft dunklen Konturen setzen sich scharf gegen die zarte und atmosphärische Gestaltung des Wassers und er Wolken im Hintergrund ab. Der Blick des Betrachters wird durch das Tonnengewölbe bestimmt. Es zentriert den Blick und verleiht dem Gemälde eine feierliche Rahmung. Der Fährmann des Bootes, die zwei sitzenden Waldhornbläser, die ihre Instrumente gestopft, also verhalten, blasen und die visionär am Horizont erscheinende Stadtsilhouette von Berlin - all das sind romantische Motive, die sich in verschiedenen Gemälden und Zeichnungen Schinkels wieder finden lassen.

Die Kapelle im Hintergrund, deren Umrisse sich gegen den abendlichen Himmel scharf abzeichnen und das Motiv der Rückkehr lassen auf leise, romantische Art das Thema des Abschiedes vom Leben anklingen. Das Bild reiht sich in den romantischen Gedankenkreislauf von Leben und Vergehen ein.

Anja Jahns

Literatur
1 Spreeufer bei Stralau, Öl auf Leinwand 1817, 36 x 44,5 cm, Berlin, Neue Nationalgalerie